KRADEN – „VUGYRC METAL „(CD-DEMO )
Bayern scheint ein ungeheuer
fruchtbares Pflaster für Black Metal zu sein. Jedenfalls kommen nicht nur in
letzter Zeit viele der Düster-Bands aus Deutschlands Katholiken Hochburg.
KRADEN sind eine dieser jungen Truppen, die im Underground mehr oder weniger
unbemerkt eine Laufbahn beginnen. Im Falle von KRADEN ist in kurzer Zeit aber
schon einiges passiert. Der Urschleim reckte sich vor gut vier Jahren, die
offizielle Bandgründung datiert aufs Jahr 2005. Begleitet von einigen Wechseln
am Schlagzeug und am Mikro, haben es KRADEN trotzdem geschafft, neben dem
vorliegenden Demo zumindest drei inoffizielle Alben (Doomsday, Forge of evil
creations, Nebelschlund) aufzunehmen. Zwei weitere (Lost in cryptic delusions,
Glutgott) werden auf der Homepage gar nicht mehr aufgeführt, lassen sich mit
Googeln aber finden. Warum das alles jetzt nicht offiziell ist, kann ich nicht
sagen. Da scheinen aber jede Menge Ideen in der Band vorhanden zu sein, denn
der neueste (offizielle?) Output in Form vom „Chaos force manifest" Album
steht seit Mitte Oktober in den Startlöcher. Das war jetzt viel Historie, jetzt
kommen wir aber zum Eigentlichen: KRADEN machen Black Metal. Genauer gesagt,
melodischen Black Metal. Atmosphärischen Parts sind die Bayern auch nicht
abgeneigt. Dann kommt besonders das Keyboard zum Vorschein. Glücklicherweise
geht das Tasteninstrument aber nie über den Status eines Nebenschauplatzes
hinaus. Genau das Gegenteil wäre aber dem Gesang zu wünschen, der in dem sonst
sehr annehmbaren Sound sehr in den Hintergrund gedrängt wird. Mit etwas mehr
Power könnten die Vocals einiges mehr an kalten, hasserfüllten Stimmungen
erzeugen. So bleibt dieses Feld den Gitarren und dem Blastbeat-lastigen
Schlagzeug vorbehalten. Die spielen ihre Rolle aber überzeugend. Geprägt sind
die Songs nämlich von schnellen, sägenden Riffs und ruppigen Drums. Meistens
kommt man schnell auf den Punkt, obwohl die Songs an sich eher ausladendes
Format haben. Klar ist auch, das noch nicht alles im schwarzen Lichte glänzt.
So empfinde ich manchen Break durchsetzten Part eher lästig („The oath of Hasta
Gartha"). Die eingestreuten weiblichen Vocals und kurzen Soli
(„Lycanthropic constellation", „Lost") sind ebenfalls nicht zwingend,
tun eher fast schon weh. Die besten Tracks fahren Marauder & Co. mit
„Rapture of the Arx", „Das Blut der Ahnen" und dem Titel-Lied auf.
Songs dieser straighten Machart sind sehr hörenswert. KRADEN haben
offensichtlich ein gutes Potential, das mit weiteren Veröffentlichungen hoffentlich
stärker zutage tritt.
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KRADEN – „CHAOS FORCE MANIFEST“ (CD-DEMO )
Kaum dass ich’s im letzten
Review zu KRADEN, zum „Vugyrc Metal" Demo, erwähnt hatte, flatterte mir
gleich das neueste Werk der bayrischen Schwarzheimer ins Haus. Die acht Songs
umfassende Scheibe hört auf den Namen „Chaos force manifest" und reiht
sich damit in die offensichtlich beliebte Drei Worte Betitelung atmosphärischer
und symphonischer Black Metal Alben ein (Spiritual black dimensions, Organic
perpetual hatework, usw.) ein. Etwa in diese Richtung geht auch die Musik von
KRADEN. Allerdings verbreitet „Chaos force manifest" wesentlich kältere
Stimmungen und ist, selbstverständlich, noch stärker dem Underground und
ursprünglichem Black Metal verbunden. Und das liegt nicht nur am Sound des
Demos. Im Vergleich mit seinem Vorgänger hat das neue Material einige nicht
unwesentliche Veränderungen erfahren. Einmal gibt es hier vier Songs mit
deutschen Texten. Auch wenn diese, bis auf einige Wortfetzen und
„gesprochene" Passagen, kaum verständlich sind, tragen sie viel zur massiven
Haß-Stimmung der Tracks bei. Desweiteren sind die Vocals mehr in den
Vordergrund gerückt. Es mag Einbildung sein, aber auch das Keyboard hat nun
einen ansprechenden Platz gefunden. Zwar ist es immer irgendwie präsent und
breitet den Gitarren einen lichtlosen Teppich aus, aber nur selten sticht es
wirklich heraus („Entangled by tendrils of spiritual poison", „Earth
engulfed", „Der Zorn des Widersachers"). Und schließlich haben KRADEN
die female vocals, bis auf eine intensive Passage in „Earth engulfed",
vollkommen verbannt. Dort sitzt sie aber auch wie abgegossen und wirkt sich
nicht nachteilig aus, wie es noch bei „Vugyrc Metal" der Fall war. Alles
in allem ist „Chaos force manifest" direkter, trotzdem die einzelnen Songs
auch hier lange Spielzeiten aufweisen. Es dominiert durchaus roher, schneller
Black Metal mit brachial sägenden Gitarren und scheppernden Drums in
verstörender Atmosphäre. Da kann man ruhig mal ein, zwei Ohren riskieren.
Gelegenheit bieten einige Hörproben auf der Homepage. ( MICHA )
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